Billa Christe gehört zum Ensemble des bekanntesten deutschen Improvisationstheaters „Die Gorillas“ und ist seit auch noch als Solokünstlerin unterwegs. Am 17. März 2017 steht die 43-Jährige mit einer „One Woman Show“ im Berliner SO36 auf der Bühne. Die Schauspielerin setzt sich in ihrer Performance mit Klischees auseinander, die über frauenliebende Frauen kursieren.
Über welches Klischee kannst du am lautesten lachen?
Am meisten kann ich immer über Klischees lachen, in denen ich mich dann auch selbst wieder finde. Es wird einem ja manchmal so der Spiegel vorgehalten und man kann sich sofort damit identifizieren. Eine Heterofreundin hat sich neulich unglaublich darüber amüsiert, dass wir Lesben immer sofort unseren Partnerinnen alles über unsere Ex-Freundinnen erzählen… Da ist es mir erst aufgefallen.
Und mit welchem Klischee wirst du am häufigsten konfrontiert?
Als lesbische Mutter einer 5-jährigen Tochter werde ich sehr häufig von fast Fremden mit wahnsinnig intimen Fragen zur Familienplanung konfrontiert („Wie habt ihr das denn gemacht?“). Aber da muss ich einfach Aufklärungsarbeit leisten, bis diese Realität in allen Köpfen angekommen ist.
Wenn du nicht solo performst, gehörst du zum Ensemble des Berliner Improtheaters „Die Gorillas“. Was kickt dich bei dieser Art des Spiels?
Das Risiko kickt mich, das völlig Ungewisse, das gemeinsame Entwickeln von Geschichten auf der Bühne. Wir wissen nie, was in der nächsten Minute passiert. Wir sind 15 Schauspieler, immer in wechselnder Besetzung und jedes Mal freue ich mich auf’s Neue, mit meinen Kollegen auf der Bühne zu stehen. Überhaupt habe ich den „Gorillas“ sehr viel zu verdanken. Hier habe ich schließlich mein Handwerk gelernt, um jetzt auch mal solo durchstarten zu können.
Inwiefern ist der Erfolg eines Auftritts eigentlich vom Publikum abhängig?
Sehr. Improtheater ist nun mal interaktiv. Das was das Publikum reinruft, wird gespielt. Die Stimmung hängt sehr vom Publikum ab. Wir sagen oft: Das Publikum bekommt die Show, die es verdient. Am meisten habe ich Spaß, wenn die Grenzen zwischen Publikum und uns schwinden.
Beim L-BEACH 2016 und bei den Berlin Queer Days hast Du auf der STRAIGHT Bühne das Publikum gerockt und wurdest nach deinem Auftritt auf Händen getragen…
… Stagediving kann man nicht immer machen, da muss man schon sehr mit dem Publikum verbunden sein. Das war ein toller Moment.