Dominique Rinderknecht über ihre Oma und ihre Freundin Tamy Glauser

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Written by Felicia Mutterer

16. Januar 2018

Dominique Rinderknecht, 28, ist eine bildschöne Frau, war 2013 die Miss Schweiz. Schlau ist sie auch, Studienabschluss in Publizistik und Kommunikation, eloquent obendrein als Moderatorin der Sendung Zoom Movies. Seit 2016 ist sie mit ihrer Partnerin, dem Model Tamy Glauser, liiert. Zusammen sind sie #Tamynique, das berühmteste frauenliebende Paar der Schweiz. Zeit für ein STRAIGHT-Gespräch mit der sympathischen Dominique.

Vor deiner Beziehung mit Tamy warst du mit Männern zusammen. Musstest du dir den Spruch anhören: Die Beziehung zu einer Frau ist ein PR-Gag?

Es gibt sicher Leute, die das so denken. Oder was ich auch schon gehört habe: Die machen das nur wegen der PR. Ist aber nicht so. Aus Gefühlsgründen habe ich eine Freundin.

Die Schweizer Medien sind ausgeflippt. Welche Reaktionen haben dich überrascht?

Überrascht hat mich, dass wir eigentlich keinen negativen Medienbericht bekommen haben. So ging es mir auch im privaten Bereich. Ich hätte nie gedacht, dass es zum Beispiel meine 83-jährige Oma so easy nimmt.

Was hat die Oma gesagt?

Als es die ersten Gerüchte um Tamy und mich gab, habe ich gedacht, ich muss meine Oma informieren ehe was in der Zeitung steht oder sie gar angerufen wird, um sie dazu zu befragen. Damals war ich gerade im Urlaub und musste meine Oma anrufen. Als ich ihr dann sagte, ich bin in Tamy verliebt, sagte sie ganz entspannt,  sie verstünde die Aufregung gar nicht, da sei doch gar nichts dabei… Da hatte ich viel Glück.

Siehst du dich selbst denn als lesbische Frau oder heterosexuell mit Schlag für Tamy… es gibt ja so viele Schubladen oder machst du dir darüber gar keine Gedanken?

Ich sage ganz klar: Ich bin verliebt in Tamy und sehr, sehr glücklich. Mehr brauche ich selbst nicht. In eine Schublade wird man trotzdem zwangsläufig gesteckt und Menschen bewerten das Verhalten von anderen auch. Das ist ja nicht nur bei sexueller Orientierung so.

Wie seid ihr damit umgegangen, dass ihr durch eure Beziehung noch berühmter wurdet?

Krass war es für uns am Anfang, als die Gerüchte in der Presse um mich und Tamy losgingen. Da kamen viele Fragen, es kursierten zudem viele Gerüchte und Unsinn. Eigentlich hatten wir gar keine andere Möglichkeit als ein Statement abzugeben (Anm. d. Red.: Das Paar hat sich entschieden über eine Videobotschaft ihre Beziehung bekannt zu machen.)

Für uns war das schräg, denn Tamy und ich hatten noch gar nichts klar gehabt und waren auch kein Paar zu diesem Zeitpunkt. Wir hatten uns ja gerade frisch kennengelernt und waren einfach verliebt. Aber dann kamen immer mehr Fragen, zum Beispiel auch von Geschäftspartnern und es wurde erwartet, dass wir was definieren. Sowohl unseren Beziehungsstatus als auch wer wir sind.

Und wie habt ihr euch definiert?

Wir haben offiziell immer nur gesagt: Wir sind verliebt. Mehr nicht. Man macht das Einordnen für andere Leute.

Definitionen können auch gut sein, anderen sogar helfen. Jemand der sich selbstbewusst gibt, für was steht, kann Leuten, die Orientierung brauchen, helfen.

Ja, das ist so. Das hilft. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf das Thema – und dass das Bild einer typischen Lesbe durchbrochen wird. Zu Tamy und mir kommen immer wieder Leute, vor allen Dingen natürlich junge Frauen, die zu uns sagen: „Hey, danke, dass ihr das tut“ oder „Super, ihr macht Mut und schenkt uns Lesben ein neues Bild.“ Ein Mädchen ist mir besonders gut in Erinnerung. Sie sagte zu mir: „Meine Großmutter hat das mit mir nie verstanden. Erst seitdem du, eine Miss Schweiz, das öffentlich kommuniziert hat, findet sie es ganz ok.“

Apropos Miss Schweiz. Du und Deine Freundin verdient euer Geld mit eurer Persönlichkeit, eurem Aussehen. Du bist Moderatorin, Tamy Model. Wie geht das Medien- und Modelbusiness damit um? Wie sind die Reaktionen der Kunden?

Es ist so eine Aufruhr entstanden als es mit Tamy und mir bekannt wurde. Plötzlich stand meine sexuelle Orientierung im Zentrum. Leute, auch Geschäftspartner, nehmen das wahr. Es gab daraufhin Unsicherheiten von Geschäftspartnern, einen Job habe ich nach dem Bekanntwerden meiner Beziehung auch verloren. Später ist mir das auch ein zweites Mal passiert. Dafür gibt es dann aber auch neue Geschäftspartner, die genau das cool finden und mich deswegen buchen.

Headerfoto: Tamy Glauser 

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