Searching Eva lief bereits auf der Berlinale. Jetzt kommt der Film in die Kinos. Es ist ein Streifen abseits aller Konventionen: Herausfordernd in der Thematik und visuell und ästhetisch faszinierend.
Worum geht es in Searching Eva?
Eva ist 25, lebt in Berlin und stammt aus Italien.In der deutschen Hauptstadt führt Eva ein öffentliches Leben, mit allen Konsequenzen. Mit 14 Jahren gab sie sich einen neuen Namen, erklärte Privatsphäre zu einem überholten Konzept und veröffentlichte ihren ersten Tagebucheintrag online. Seither teilt sie ihr Leben bis ins intimste Detail mit aller Welt. Sie lebt vielfältige Identitäten: Katzenbesitzerin, Dichterin, Sexarbeiterin, Bisexuelle, Ex-Junkie, Feministin, Anarchistin, Model, Sternzeichen Jungfrau…. Erwachsen wurde sie im Internet, wo sie aus ihrer Selbstsuche ein öffentliches Spektakel machte, das die Frage aufwirft, was „eine Frau denn genau zu sein hat“. Ihre Realität ist virtuell und das Leben ist “so etwas wie ein Indie-Film” – eine subjektive Konstruktion unter eigener Regie.
Worauf basiert der Searching Eva?
Hinter dem Film steckt Pia Hellenthal. In einem Kommentar erzählt die Regisseurin, wie sie 2014 durch ihre Co-Autorin Giorgia Malatrasi zu einer URL und damit zu dem Stoff kam: „Dort teilte eine junge, sehr kluge Frau ihr Leben – akribisch und brutal ehrlich – mit Kids überall auf der Welt. Es stieß mich ab und faszinierte mich zugleich. Etwas daran, wie Eva sich dort physisch und mental nackt machte, brachte für mich das Gefühl unserer Zeit auf den Punkt. Als wir Eva das erste mal trafen, erzählte sie uns Dinge, die man einfach nicht erzählt, wenn man Leuten zum ersten Mal begegnet. Es hatte nichts damit zu tun, dass sie uns besonders vertraute – die Zensur der Privatsphäre existierte für sie schlicht nicht. Das warf uns auf uns selbst zurück, auf unsere eigenen Vorurteile und Kategorien, in die wir sie zu stecken versuchten, um irgendwie aus ihr schlau zu werden.“ Um Eva zu fassen, und da Filme manchmal leichter sind als Worte, sehen wir nun Searching Eva im Kino.
Weitere Filme, die wir bemerkenswert finden:
Porträt einer jungen Frau in Flammen
In diesem Film stehen die Frauen im Mittelpunkt, die Männer sind Randnotiz. Im Falle von Porträt einer jungen Frau in Flammen fast schon ein Übel. Denn in diesem Film kommen sich zwei Frauen näher. Unaufhörlich und intensiv. Das Happy End bleibt aus, denn Männer genießen den Vorzug.